Vielen Dank an Ann-Kathrin Drumm/ Hippoevent.at für das Foto von der WM der jungen Fahrpferde

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Fiderella – oder in 118 Tagen zur WM-Bronzemedaille der 5jährigen Fahrpferde

Lienen (afr). Schier Unglaubliches erlebte das Lienener Team um die Staatsprämienstute Fiderella (Fiderstep/ Rubinstein) auf den Weltmeisterschaften der jungen Fahrpferde auf dem ungarischen Staatsgestüt Mezöhegyes in der Nähe der rumänischen Grenze: Ihr genau viertes Fahrturnier krönte das 5jährige Ausnahmetalent vor der Kutsche mit der Bronzemedaille! „ Dabei hatten wir die Medaille in der Finalprüfung schon abgeschrieben – und waren trotzdem so stolz auf Fiderellas Leistung!“ so Uli Hengemühl (ZRFV Lienen) an den Leinen und Beifahrerin Sabine Kramer – aber der Reihe nach!

Nach problemloser 1.500-km-Anreise hatte sich Fiderella nebst Begleitertross bestens auf Ungarn eingestellt: 30°C, feuchte Hitze und beste Bedingungen für die Vierbeiner „Wenn Catering und Wellness stimmen, ist die Umstellung für Fiderella kein Problem. Ansonsten ist sie ein absoluter Wettkampftyp. Sie präsentiert sich ruhig, gibt alles und fühlt sich im Wettkampf richtig wohl“ charakterisiert Sabine Kramer das Interieur der braunen Stute. Aus der Ruhe bringen ließen sich Kutscher und Pferd auch dann nicht, als sie einen Tag vor der Einlaufprüfung erfuhren, dass das Rückwärtsrichten mit zur Dressuraufgabe gehört. Einmal probiert, lief es in der Prüfung wie geschmiert. „Wir haben in dieser Situation beschlossen, das anzunehmen, was uns Fiderella von sich aus anbietet. Wir wollten nichts erzwingen“ beschreibt Hengemühl die Situation. Also ging es nach erfolgreich absolvierter Verfassungsprüfung („Fit to compete“) für das Gespann Fiderella, Hengemühl und Kramer in die Einlaufprüfung. Hoch zufrieden beendete das Lienener Team Dressur und Kegelparcours, holte sich die Noten vom internationalen Richtergremium aus Deutschland, Schweden, Frankreich und Spanien ab – spannte aus, ging duschen und verpasste um ein Haar die Siegerehrung! Niemand hatte damit gerechnet. Aber der dritte Platz war fix, die direkte Qualifikation für das samstägliche Finale  perfekt.

Im Finale wurde dann in umgekehrter Reihenfolge gestartet. Auch hier spielte Fiderella ihre Bewegungsqualitäten aus und blieb in der Gunst der Richter auf dem dritten Platz – mit einem Wimpernschlag Rückstand von winzigen 0,07 Punkten auf die Silbermedaille! Die Goldmedaille ging an Samba Lott mit Steffen Horn aus Deutschland, Silber erhielt der Pole Bartlomiej und Rabelia. „Die Richter hatten eigentlich nur am Ausbildungsstand der Stute zu kritteln“ lachte Ulrich Hengemühl nach seinem Erfolg. „Aber wie soll das auch anders sein wenn man schon nach genau 118 Tagen und drei Turnieren bereits auf Weltmeisterschaften startet?“ Das dritte Turnier, das Fiderella vor der Kutsche bestritt, war übrigens das DKB Bundeschampionat für Fahrpferde in Warendorf, bei der die im Besitz der Familie Weeke-Therling stehende Stute den hervorragenden fünften Platz belegen konnte.

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