Mo., 17.07.2017

Deutsches Fohlen- und Elitestutenchampionat Jahrgang von einmaliger Qualität

 

„Hallo Zukunft hier komme ich“, scheint die Siegerin der springbetonten Fohlen (oben) sagen zu wollen. Die Qualito-Tochter holte sich Gold im For-Pleasure Ring. Der Sieger der Hengstfohlen (rechts) erblickte erst Anfang Juni das Licht der Welt. Stolz präsentierte sich das Stutsiegerfohlen mit Züchter Stefan Hermann (unten). Foto: Anika Leimbrink

 

Lienen –

Sie sind die Zukunft der deutschen Reitpferde- und Reitponyzucht: Die neuen Champions des Deutschen Fohlen- und Elitestutenchampionats. Am Wochenende fand Deutschlands größte Pferdezuchtveranstaltung zum 17. Mal auf dem Vereinsgelände des ZRFV Lienen statt. Nach drei Tagen standen am späten Sonntagnachmittag die neuen Champions fest, die alle eines gemeinsam haben: einen begehrten Titel und das Prädikat „Hoffnungsträger“.

Von Anika Leimbrink
 
 

„Wir haben selten so einen guten Jahrgang gesehen“, zeigte sich Berthold Steghaus vom LVM angetan, der das Event gemeinsam mit der Noka-Sportmarketing aus Dülmen veranstaltet.

Für überaus gute Qualität des Jahrgangs steht die neue Championesse der Stutfohlen: Mit 105,17 Punkten trabte die herrlich aufgemachte und mit atemberaubender Bewegungsgüte ausgestattete braune Lady an die Spitze ihrer Gruppe. Hoch elastisch und das fachkundige Publikum begeisternd, wurde die Tochter des Bonds aus einer Mutter von San Amour unter Szenenapplaus vom Richtergremium, bestehend aus Vertretern der deutschen Zuchtverbände, zur Siegerin gekürt. Rang zwei ging an eine Tochter des Sir Heinrich aus einer Jazz Rubin-Mutter.

  Foto: Anika Leimbrink

Aus Espelkamp angereist war der neue Champion der Hengstfohlen: ein noch junger Spross des Sir Heinrich, der erst Anfang Juni das Licht der Welt erblickt hat und schon mit seinen wenigen Wochen klar aufzeigt, dass er einmal ein ganz Großer werden möchte. 104,17 Punkte vergaben die Richter am Ende für den vierbeinigen Hoffnungsträger aus einer Fürst Grandios-Mutter. Knapp hinter dem neuen Champion rangierte ein Sohn des For Romance I x Dimension. Einen heimischen Erfolg aus den Lienener Reihen gab es ebenfalls bei den Hengstfohlen. Helga Schwätzler durfte nicht nur mit zwei Fohlen beim Championat antreten, sondern sich auch über Platz zehn ihres Hengstfohlens von Finest aus der Staatsprämienstute Junimond von Jazz Rubin freuen.

  Foto: Anika Leimbrink

Auf Gold gesetzt hatte die Zuchtgemeinschaft Grommel aus Twist. Sokrates x Cyriac WE lautet die Abstammung des herrlich aufgemachten, im edlen Reitponytyp stehenden Palomino-Stutfohlens, das auf dem Lienener Grün mit Bewegungsqualität von größter Güte überzeugte und den Titel Reitpony-Championesse erhielt. Silber feierte Wolfgang Knufinke aus Gütersloh mit seinem Nachkommen von Kachunga aus einer Charm of Nibelungen-Mutter. Bronze hatte er bei den Hengstfohlen schon gewonnen. Gold gab es im For Pleasure-Ring, wo sich die besten springbetont gezogenen Fohlen messen, für einen Sohn des Qualito aus einer Likoto xx-Mutter. Mit viel Gummi in den Bewegungen ausgestattet, einer energisch und kraftvoll abfußenden Hinterhand sowie einem herrlichen sportlich geprägten Typ stehen dem jungen Prinzen Türen und Tore für eine große Zukunft offen.

  Foto: Anika Leimbrink

Während beim Fohlenchampionat quasi die Prinzen und Prinzessinnen der Deutschen Pferdezucht gekürt werden, wird beim Deutschen Elitestutenchampionat unter den dreijährigen Stuten die Königskrone vergeben. Der Name der neuen Königin der Reitponys könnte passender nicht sein: Diva Deluxe heißt die typstarke Fuchsstute aus dem Besitz von Annette Lembeck-Hessling (Stadtlohn). Die Fuchsstute überzeugte mit einem korrekten Typ und einer großen Bewegungsqualität, die den Richtern im Endring der besten drei Stuten eine 9,5 entlockte. Caramba KE von Cosmopolitan aus einer Capuccino- Mutter ertrabte sich Silber im Endring.

Bei den Reitpferdestuten drehte sich die Rangfolge schlussendlich noch einmal. Ratina B, eine Tochter des Rock Forever I aus einer Contini-Mutter, überholte im Finale die bis dato führende und am Ende mit Silber dekorierte Amani. Die westfälisch gezogene Ratina, eine herrlich aufgemachte dunkelbraune Stute, die im Blütertyp steht, überzeugte mit viel Raumgriff und Energie. 9,5 lautete die Note. Silber ging mit der Escolar-Tochter Amani nach Ibbenbüren an Wolfgang Kipp.

„Solch eine Breite der Qualität haben wir bislang hier noch nicht gehabt“, resümierte Bernd Richter, Vorsitzender des ZRFV Lienen. Immer mehr Züchter zeigten ihre guten Fohlen auf den Qualifikationen, um einmal in Lienen am Start zu sein. „Die von Jahr zu Jahr höher werdende Qualität spricht nicht nur für die immer bessere Pferdezucht. Dass die besten Fohlen hier in Lienen gezeigt werden, spricht auch für die Marke Deutsches Fohlenchampionat“, betont Berthold Steghaus. Und so werden auch im kommenden Jahr in Lienen wieder die Hoffnungsträger der Pferdezucht die Champions unter sich ausmachen.

  Foto: Anika Leimbrink

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