04.09.2016 | 16:45 Uhr

DKB-BCH 2016: Vierjährige Reitpony-Champions stehen fest

Coolio und Clooney siegen für Weser-Ems und Hessen

Warendorf (fn-press). Der neue Bundeschampion im Feld der vierjährigen Reitponyhengste wollte nach seinem Sieg erstmal kuscheln und ließ sich ausgiebig von seinem Begleittross verwöhnen: der hessisch gezogene Reitponyhengst Clooney v. Cyrill-Valido aus der Zucht und im Besitz von Nadine Krause (Bad Homburg) verwies mit 62,0 Punkten Tackmann’s Dimensional v. Dimension AT- FS Champion de Luxe aus Westfalen (60,0) sowie den rheinisch gezogenen Dance for Me v. FS Daddy Cool – FS Champion de Luxe (58,5) auf den Silber- und Bronzerang.

Vierjährige Reitponys (Hengste)
In Sachen Coolness und Charme steht der Sieger bei den Reitponyhengsten seinem Namensgeber, dem amerikanischen Schauspieler und Frauenschwarm George Clooney, in nichts nach. Im Vorjahr noch Sechster bei den dreijährigen Reitponyhengsten, konnte er dieses Jahr in Warendorf einen echten Start-Ziel-Sieg verbuchen. Mit 8,5 in der Qualifikation und 8,6 im Finale verwies er die Konkurrenten mit souveränen Runden auf die weiteren Plätze. „Ein außerordentlich typvoller athletischer Hengst mit viel Kaliber und hoher Körperqualität. Der Trab ist kraftvoll und taktsicher wie ein Metronom, der Galopp ist gut ausbalanciert, klar bergauf und gleichmäßig. Der Hengst ist absolut beständig in der Anlehnung mit tief untersetzender Hinterhand, sehr guter Körperhaltung und Balance“, kommentierte Dr. Carsten Munk (Kassel) das Urteil des Richter-Trios Peter Mannheims (Heiden), Reinhard Richenhagen (Pulheim) und Johann Speth (München). Punkten konnte der schicke Falbe, der Wibke Hartmann-Stommel (Münster) als Reiterin ihren insgesamt 14. Bundeschampionats-Titel sicherte, vor allem im Trab und in der Ausbildung (jeweils 9,0). Die beiden Testreiterinnen Carde Meyer (Kornwestheim) und Christiane Schulte Varendorff (Ibbenbüren) vergaben für den Champion und hessischen Körsieger die höchste Wertung (19,0). „Sein Interieur ist einfach mega. Trotzdem ist er enorm leistungsbereit und dabei gar nicht langweilig“, geriet Wibke Hartmann-Stommel ins Schwärmen und freute sich, dass sie den Hengst, der seit zwei Jahren in ihrem Beritt steht, noch weiterhin ausbilden darf. Übrigens hatte sie auch Vater Cyrill zum Bundeschampionatstitel geführt. „Der Hengst soll in den Sport mit meinen Nichten oder Wibkes Kindern, bleibt also bei uns im Stall“, so die Mutter der erfolgreichen Ponyreiterin und Züchterin Nadine Krause.

Vize-Bundeschampion Tackmann’s Dimensional v. Dimension AT – FS Champion de Luxe aus der Zucht der ZG Peetz (Rahden) und im Besitz der Familie Tackmann (Boostedt) begeisterte in allen Grundgangarten gleichermaßen (je 8,5) und gefiel als „typvoller, moderner und sportlicher Hengst mit harmonischen Körperpartien und dem gewünschten Adel und Schick.“ Wenke Kraus (Neumünster) ritt den Fuchshengst in der Qualifikation auf den dritten Rang (8,3) und im Finale zur Silbermedaille (8,4). Die Testreiter vergaben 18 Punkte. Aus dem Rheinland kommt der FS Daddy Cool – FS Champion de Luxe-Sohn Dance for Me, den Eva Möller (Hagen) präsentierte. Besitzer und Züchter ist Hubert Hemmelgarn (Hagen). Seine Höhepunkte in der Finalprüfung waren der Schritt (9,0), der Trab und die Ausbildungsnote (je 8,5). „Ein moderner, schicker, sportlich aufgemachter Hengst mit ebenmäßigen Proportionen. Der Trab ist dynamisch abfußend über den Rücken mit klarer Schulterfreiheit. Im Schritt zeigt er sich taktsicher, fleißig und engagiert“, lautete der Richterspruch. Nicht ins Geschehen eingreifen konnte der Vorjahres-Vizebundeschampion der dreijährigen Reitponyhengste, Mister Universum v. FS Mr. Right – Fürst Piccolo (Platz acht in der Qualifikation, 8,0). Die Richter waren sich einig, im Finale der vierjährigen Reitponyhengste eine insgesamt außergewöhnlich gute Qualität gesehen zu haben: „Die Hengste waren typvoll, gut an den Hilfen und durchlässig – einfach moderne, schöne Ponys, wie wir sie uns wünschen.“

Vierjährige Reitponys (Stuten und Wallache)
Mit seiner Qualifikationsnote von 8,9 setzte der Bundeschampion aus dem Zuchtgebiet Weser-Ems bei den vierjährigen Reitponys (Stuten und Wallache) schon mal eine Marke. Im Finale konnte BKS Coolio v. FS Champion de Luxe – Black Boy, der im englischen Oxfordshire von Francesca Walter gezogen wurde und Juliet Walker gehört, die Leistung nicht ganz halten, ließ sich aber die Führung im Finale nicht nehmen (60,5). Silber ging nach Weser-Ems und Mecklenburg an die Wallache Chilly Morning WE v. Calido G – Sandro Ace sowie Corbusier v. Choco de Luxe – Billy the Kid, die in der Qualifikation noch Rang vier (8,0) und fünf (7,9) belegt hatten.

„Ein typvoller, harmonisch proportionierter, moderner und sportlicher Wallach mit den gewünschten Reitpferdepoints. Der Schritt ist das Highlight mit absolut super Raumgriff, guter Schulterfreiheit und Gelassenheit. Ein losgelassenes Pony, das sich gut an die Hand dehnt und dabei Selbsthaltung, Temperament und Ausstrahlung zeigt“, so der Richterspruch für den von Christiane Seelig (Lienen) vorgestellten Falbwallach, der richtig Punkte sammelte mit seinem Schritt (9,0), der Ausbildungs- und Gebäudenote (je 8,5). „Wir haben Coolio langsam aufgebaut für das Bundeschampionat. Über den Sommer hatte er frei. Seine Stärken sind die unheimlich schöne Balance und sein unerschütterlicher Takt“, berichtet Reiterin Christiane Seelig. Auch die Testreiterinnen waren angetan vom Reitgefühl im Sattel des FS Champion de Luxe-Sohnes und vergaben 18,5 Punkte – genau wie für den Silbermedaillen-Gewinner Chilly Morning WE.

Aus der Zucht von Josef Wernke (Cloppenburg) stammt der Vize-Bundeschampion Chilly Morning WE, der von Anna-Lisa Theile (Bühren) vorgestellt wurde und Hildegard Ellers (Emstek) gehört. Punkten konnte der braune Wallach im Trab, Galopp und mit seinem Gebäude (je 8,5): „Ein auffälliges Pony, das sich gut bemuskelt, kraftvoll und mit schönen Konturen zeigt.“ Bronze ging dieses Jahr nach Mecklenburg an Corbusier v. Choco de Luxe, den Rüdiger Tremp (Stülow) gezogen hat und der im Besitz von Madeleine Bendfeldt (Neustadt) ist. „Er steht im modernen Sportponytyp mit einem ebenmäßigen Fundament. Der Galopp ist weit durchschwingend und elastisch“, kommentierte Dr. Carsten Munk. Er erhielt die Höchstnote im Galopp (8,5). Im Finale ausgeschieden wegen Taktunreinheiten war die holsteinisch gezogene Stute Steendieks Lady Commander v. FS Chambertin-Lukas (Züchter und Besitzer: Peter Böge, Schönhorst), die in der Qualifikation noch aussichtsreich auf Rang zwei gelegen hatte (8,2). FN/ Tina Pantel

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