25.09.2011

WM Ponyfahrer Lipica/SLO: Teamgold für Deutschland

Dieter Baackmann ist Weltmeister der Pony-Zweispänner

Eva Willermann

Lipica (fn-press). Bei den fünften Weltmeisterschaften der Ponyfahrer hat Deutschland zum fünften Mal Mannschafts-Gold gewonnen. Außerdem gingen noch drei Einzelmedaillen an das deutsche Team: Dieter Baackmann aus Emsdetten wurde Weltmeister der Pony-Zweispännerfahrer vor Teamkollege Stephan Koch aus Hamburg, der sich den Vize-Titel sicherte. Bei den Pony-Vierspännern gewann Daniel Schneiders aus Petershagen die Bronzemedaille.

„Die fünfte Pony-WM und das fünfte Mannschaftsgold, besser geht’s nicht“. Das ist eine tolle Bilanz und ein toller Abschied aus dem Pony-Bereich“, sagte Bundestrainer Ewald Meier (Meißenheim) für den es die letzte Pony-WM als Bundestrainer war, da er im Frühjahr 2013 sein Amt abgeben wird. Für die deutsche Mannschaft starteten die Einspännerfahrer Dennis Schneiders (Petershagen) und Patrick Hanisch (Ennigerloh), die Zweispännerfahrer Dieter Baackmann und Stephan Koch und die Vierspännerfahrer Tobias Bücker (Emsdetten) und Steffen Brauchle (Lauchheim). Aus jeder Anspannungsart floss immer das jeweils bessere Ergebnis aus den drei Teilbereichen Dressur, Gelände und Hindernisfahren in die Mannschaftswertung mit ein. Nach Dressur und Gelände führte das deutsche Team mit mehr als 15 Punkten vor den Niederländern und ließ sich auch im Hindernisfahren den Sieg nicht mehr nehmen. So gewann Deutschland mit 359,4 Punkten. Silber ging an die Niederländer mit 376,4 Punkten und Bronze an die US-Amerikaner mit 402,4 Punkten.

Als erstes waren am Morgen die Pony-Einspännerfahrer in den Hindernisparcours gestartet. Nach Dressur und Gelände führte Dennis Schneiders mit Maverick. Das Pony hatte 2009 bereits mit Franz-Josef Lehmkuhl (Emsdetten) WM-Silber geholt. 114,73 Punkte hatte Dennis Schneiders auf dem Konto, dicht dahinter folgten die Dänin Kristina Klindt mit 116,59 Punkten und die Schwedin Susanne Ankermark mit 116,76 Punkten. Beide Fahrerin hatten als einzige Einspännerfahrer fehlerfreie Runden vorgelegt. Dennis Schneiders durfte sich somit nicht einen einzigen Ball erlauben. Aber schon am dritten Hindernis fiel ein Ball vom Kegel. Ein weiterer Ball und 2,65 Zeitfehler kamen noch hinzu, so dass Schneiders am Ende knapp an den Medaillen vorbei schlitterte und den vierten Platz belegte.

Allerdings fährt er nicht mit leeren Händen nach Hause, denn schließlich holte er mit der Mannschaft die Goldmedaille, zu der er mit seinem vierten Platz in der Dressur und Platz drei im Gelände beigetragen hatte. Im Hindernisfahren lieferte dann der zweite Mannschaftsfahrer Patrick Hanisch mit Moses mit 7,31 Punkten das bessere Ergebnis, so dass hier dieses Ergebnis in die Teamwertung einfloss. Gold in der Einzelwertung ging an die Dänin Kristina Klindt, Silber an die Schwedin Susanne Ankermark. Mit einer fehlerfreien Runde im Parcours und lediglich 0,97 Punkten für Zeitüberschreitung holte sich die US-Amerikanerin Suzy Stafford noch die Bronzemedaille. Zweitbester deutscher Pony-Einspännerfahrer war Andreas Pues-Tillkamp (Glandorf), der mit Kurbaums Flop Platz 15 belegte. Daniela Menke (Bad Essen) beendete ihr WM-Debüt mit Viola auf Rang 29, Patrick Hanisch landete mit Moses auf Platz 31.

Den Druck als letzter Starter in den Hindernisparcours einfahren zu müssen, hatte auch Pony-Zweispännerfahrer Dieter Baackmann. Nach einer herausragenden Dressur, dem damit verbundenen Sieg und Platz fünf im Gelände führte er die Zwischenwertung mit 114,16 Punkten vor seinem Teamkollegen Stephan Koch mit 118,08 Punkten an. Das beste Ergebnis im Kegelparcours hatte bis dahin der Italiener Johann Weitlaner mit 3,10 Punkten abgeliefert und sich damit auf den Bronzerang vorgeschoben. Aber auch Stephan Koch zeigte eine saubere Runde im Kegelparcours und kam lediglich auf 4,12 Punkte wegen Überschreitens der erlaubten Zeit. Damit hatte er sich die Silbermedaille gesichert. Dann fuhr Baackmann ein. Ein Ball fiel und am Ende kamen zu diesen drei Punkten noch 1,08 Zeitfehler hinzu, aber es reichte für die Goldmedaille. Mit 4,08 Punkten hatte er außerdem das zweitbeste Ergebnis im Kegelfahren gebracht. „Das war perfekt, der Kegelparcours ließ sich schön rund fahren, nicht so eckig wie sonst manchmal,“ freute sich Baackmann. „Die Dressur war schon unglaublich gut, im Gelände waren die Ponys ein bisschen matt, aber es war auch eine unheimliche schwierige Strecke und im Hindernisfahren war wieder alles optimal“, so Baackmanns Fazit, der mit zwei Goldmedaillen nach Hause fährt.

Einen tollen Erfolg verbuchte auch Marco Freund (Dreieich). Der Sohn des erfolgreichen Vierspännerfahrers Michael Freund, der zwei Wochen zuvor erst seinen 15. Geburtstag gefeiert hatte, konnte sich im Kegelfahren noch um einen Platz in der Einzelwertung vorarbeiten. Er beendete seine erste WM auf Platz vier. Der zweite deutsche Einzelfahrer Steffen Abicht (Bad Düben) belegte nach 6,29 Punkten im Kegelparcours Platz 14 in der Kombinierten Wertung.

Steffen Brauchle aus Lauchheim lag bei den Pony-Vierspännern nach Dressur und Gelände auf Medaillenkurs. Nach Platz vier in der Dressur und Platz zwei im Gelände war er mit 120,6 Punkten auf Rang zwei. Der bis dahin auf Platz vier liegende Daniel Schneiders (Petershagen) hatte eine fehlerfreie Runde hingelegt – es blieb bei seinen 123,29 Punkten – und setzte damit die drei nach ihm folgenden Fahrer auf den Medaillenrängen unter Druck. Auch der auf Rang drei liegende Niederländer Jan de Boer blieb fehlerfrei und hatte somit eine Medaille sicher. Dann fuhr Steffen Brauchle ein. Der Vize- und Mannschaftsweltmeister von 2009 fuhr zwar eine blitzsaubere Runde, war aber ein wenig zu langsam, so dass 3,3 Strafpunkte hinzukamen. Mit 123,9 Punkten fiel er hinter Jan de Boer und Schneiders zurück. Dann blieb auch der führende Niederländer Bram Chardon, Sohn des Mannschafts-Weltmeisters Ysbrand Chardon, fehlerfrei und sicherte sich die Goldmedaille. Daniel Schneiders gewann Bronze und Steffen Brauchle belegte Platz vier. Auch Platz fünf ging nach Deutschland. Tobias Bücker, Weltmeister 2009, hatte einen Abwurf. Zu seinen 125,76 Punkten nach seinem Sieg in der Dressur und Platz sechs im Gelände kamen also noch drei Punkte hinzu (128,76). Der deutsche Einzelfahrer Abel Unmüssig beendete die WM auf Rang 15.

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