Sa., 13.01.2018

Reiten: K+K-Cup 2018 Championat von Münster: Haßmann schnappt sich das Auto

 

Sieger im Championat: Toni Haßmann und Channing waren nicht zu schlagen – und gewannen wie beim Großen Preis von Sachsen als Ehrenpreis einen Mitsubishi. Foto: Jürgen Peperhowe

 

 

Münster –

Wie viele Autos Toni Haßmann (RV Lienen) als Ehrenpreis in seiner Karriere bislang gewonnen hat, weiß er nicht so genau. „Zwölf bis 15“, schätzte der Springreiter, der seiner Sammlung nun eine weitere Karosse hinzufügen kann. Im Championat von Münster war keiner schneller als der 42-Jährige, der auch nach seinem Siegesritt sein Gefühl für Geschwindigkeit mit einer rasanten Ehrenrunde im neuen Mitsubishi drehte.

 

Von Henner Henning

 

Dabei kam der Erfolg für ihn und seinen Wallach Channing etwas überraschend, schließlich hatte Jonathan Gordon als erster von zehn Startern im Stechen eine echte Hausnummer vorgelegt. „Ich hatte Jonathan schon gratuliert, er war halt schon sehr schnell“, sagte der in Münster heimische Haßmann. In der Tat war der Ire mit Kalence Flying mächtig in Vorleistung getreten und hatte mit seinen 31,44 Sekunden den Druck für die Konkurrenten erhöht.

„Ich hätte nie damit gerechnet, hier Zweiter zu werden“, sagte Gordon, der seiner erst neun Jahre alten Stute so eine Platzierung noch nicht zugetraut hatte. Erst seit September arbeitet der 23-Jährige, der sich im Mai 2017 mit seiner Freundin Andrea Hoppe in der Nähe von Emsdetten selbstständig gemacht hatte. „Da war Kalence Flying talentiert, war aber noch nicht so weit. Doch jetzt hat sie sich gut entwickelt“, sagte Gordon, der mit 18 nach Deutschland gekommen war.

An der Vorgabe des Iren versuchte sich in der Folge die Konkurrenz vergeblich, einzig Hendrik Zurich (LZRFV Gronau) knackte mit Aurelia die Zeit um eine halbe Sekunde. Doch den möglichen Sieg verhinderte – begleitet mit einem lauten Aufschrei des Publikums – ein Abwurf am letzten Hindernis. Erst Haßmann schickte sich an, Gordon die Führung zu entreißen – und hatte dabei gleich am ersten Hindernis Glück, dass die heftig wackelnde Stange liegenblieb. „Ich wusste, dass mir alles gelingen muss. Und als mein Weg zum letzten Sprung etwas länger war als der von Gordon, hatte ich gedacht, dass es nicht reicht“, meinte der glückliche Sieger, für den die Zeit nach 31,06 Sekunden stoppte.

Unerreichbar für die verbliebenen drei Reiter, wobei sich Katrin Eckermann (RV Kranenburg) mit Cornwell gar nicht erst an der Herausforderung versuchte. Vielmehr war die ehemalige Bereiterin von Gut Berl – Eckermann ist bislang die einzige Amazone, die den Großen Preis in der Halle Münsterland gewinnen konnte – auf eine Nullrunde (40,51 Sekunden) bedacht. Und freute sich dann sichtbar über die beiden fehlerfreien Umläufe mit dem erst acht Jahre alten Wallach. „Cornwell ist sehr sensibel. Ich hätte nicht gedacht, dass es jetzt schon so schnell mit ihm geht“, sagte Eckermann.

 

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